Es liegt immer an der Führung
Der Inhaber eines Ingenieurbüros erzählte mir vor kurzem, dass sich immer wieder spontan Ingenieure und Techniker aus anderen Unternehmen bei ihm bewerben. Sie hätten seine Mitarbeiter gefragt, wie es denn so zugehe in seiner Firma. Die positiven Antworten hätten Sie bewogen, sich zu bewerben. Was treibt Menschen aus einer sicheren Position dazu, sich anderswo zu orientieren?
Es liegt immer an der Führung. Menschen bewerben sich bei einem Unternehmen und kündigen wegen eines Vorgesetzten. Das ist die Regel.
In einem immer enger werdenden Bewerbermarkt kommt es auf zwei Dinge an:
– Sie müssen Ihre Mitarbeiter so führen, dass gute Leute bleiben.
– Sie müssen ein Klima aufbauen, das gute Leute anzieht.
Qualifizierte Mitarbeiter suchen sich ihren Chef aus. Die Unternehmen sind in der Bewerberrolle. „Führung“ wird zur Schlüsselfähigkeit für nachhaltigen Erfolg.
Die Upstalsboom-Hotelkette hat nach einem Wechsel im Führungsstil einen steilen Aufstieg verzeichnet. Der Umsatz hat sich verdoppelt und die Bewerberquote ist um 500 Prozent gestiegen. Der Inhaber, Bodo Janssen, hat das in seiner Autobiographie „Stille Revolution“ gut beschrieben. (Der gleichnamige Film bildet die tatsächliche Geschichte nicht ab.) Der Anfang war eine Mitarbeiterbefragung, bei der die Führung miserable Noten erhielt. Janssen ging damit zu seinen Mitarbeitern und fragte : Was muss sich ändern, damit es euch gut geht?
Überraschend (!) war für ihn, dass es in der Führung mehr um die Menschen als um Zahlen geht. Er besuchte meine Kurse „Spirituell Führen“ und ein Führungscurriculum und lernte, dass es bei Führung um das Gestalten von Beziehungen zwischen Menschen geht.
In allen meinen Seminaren geht es genau darum, wie können wir im Alltag so mit Menschen umgehen, damit es uns und den Beteiligten gut geht. Hilfreich sind Führungstechniken, wie Fragetechnik, Umgang mit Konflikten, auch Selbstmanagement u.v.m.. Das wird in guten Führungsseminaren abgedeckt. Systemaufstellungen als Lehr- und Erkenntnismethode bilden darüber hinaus Befindlichkeiten und Beziehungsdynamiken ab und helfen in der Führung rasch das Wesentliche zu erkennen.
Entscheidend und wirksam ist letztlich Ihre innere Haltung. Diese geistige (lateinisch: spirituelle) Dimension schulen Sie als Erlebens- und Erkenntnisprozess in allen meinen Kursen. Dies erfahren Sie insbesondere in den Systemaufstelllungen, in der Meditation und in der Gesamtatmosphäre an diesem besonderen Ort.
Eine Teilnehmerstimme aus meinem letzten Curriculum:
„Das ist für mich immer wie nach Haus kommen.“
Praxis-Tipp
Erweitern Sie ständig Ihr Führungswissen. Ratgeber, Kurse, Vorträge, …
- Planen Sie das fest für jedes Jahr ein.
- Machen Sie sich einen Plan, was Sie umsetzen wollen. Z.B. „mehr zuhören“. Und trainieren Sie das konsequent über mehrere Wochen, bis es eine neue Gewohnheit wird.
- Konzentrieren Sie sich immer nur auf ein neues Verhalten. Die anderen Ideen und Vorsätze kommen auf eine Liste.
- Suchen Sie sich einen Coach, der Sie dabei begleitet. Das kann ein Kollege sein, der Ehepartner, mit dem Sie Ihr Vorhaben besprechen und Erfolgs- wie Mißerfolgserlebnisse besprechen. Ein bezahlter Profi-Coach kann eine gute Investition sein, ist aber nicht zwingend notwendig.
Für Sie aufgelesen
Nur wer anderen dient,
kann auch führen.
Dienen ist ein Merkmal wirklicher Führungsqualität.
In der natürlichen Ordnung der Dinge ist es oft das Höhere,
das dem Niederen dient.
In der menschlichen Gesellschaft zum Beispiel dient
der Lehrer dem Schüler,
der Vater dem Sohn,
der Trainer der Mannschaft.
Autorität ist also kein persönliches Privileg, sondern die höchste Form des Dienens.
(Vermutlich von Cristina Sousa, einer mexikanischen Hausfrau)
Für Sie geschrieben
Pater Anselm Grün, Friedrich Assländer: Spirituell führen
In diesem 2006 erstmals erschienen Buch haben wir das Wesentliche aus unseren Führungsseminaren niedergeschrieben. Praxisnah zum Nachlesen, zum Ausprobieren mit Übungen und Praxistipps. Das Buch ist in vielen Auflagen erschienen und in mehrere Sprachen übersetzt. Ein Seminarteilnehmer: „Das liegt auf meinem Schreibtisch und ich schaue immer wieder mal rein.“
Ihr Friedrich Assländer